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Warum kostet eine Stillberatung Geld?

  • johannaalemu
  • vor 4 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Vielen Müttern begegnen beim Stillen Herausforderungen – von wunden Brustwarzen über Milchstau bis hin zu Fragen rund ums Zufüttern, Abpumpen oder Abstillen. In solchen Momenten kann eine professionelle Stillberatung eine große Hilfe und Unterstützung sein.

Doch immer wieder kommt die Frage auf: Warum kostet eine Stillberatung bei einer IBCLC Stillberaterin Geld?


Hier erkläre ich, warum diese Dienstleistung ihren Preis hat – und warum sie ihn auch wert ist:



1. Eine fundierte, zertifizierte Ausbildung


IBCLCs haben die weltweit höchste Qualifikation im Bereich der Stillberatung. Um diese Zertifizierung zu erhalten, müssen sie:


1.000 Stunden an praktischer Erfahrung nachweisen


eine fundierte medizinische und stillbezogene Ausbildung absolvieren,


eine internationale Prüfung bestehen,


alle fünf Jahre eine Rezertifizierung durch Weiterbildung oder eine erneute Prüfung durchlaufen.



Das bedeutet: Wer eine IBCLC aufsucht, bekommt keine Meinung, sondern evidenzbasierte, medizinisch fundierte Beratung.



2. Zeit und individuelle Betreuung


Eine Stillberatung dauert ca. 60–90 Minuten, manchmal auch länger. Dabei nimmt sich die IBCLC Zeit, um genau zuzuhören, Fragen zu stellen, das Baby und das Stillverhalten zu beobachten und individuelle Lösungen zu erarbeiten – keine "Schema-F"-Antworten. Auch Nachsorge, Rückfragen per E-Mail oder Telefon, Dokumentation und manchmal die Zusammenarbeit mit Ärzt:innen oder Hebammen gehören dazu.



3. Selbstständigkeit und Kosten


Viele IBCLCs arbeiten freiberuflich. Das heißt: Sie tragen alle Kosten selbst – Fortbildungen, Versicherung, Praxisräume, Arbeitsmaterialien, Fahrtkosten, Steuern. Der Betrag, den Eltern zahlen, deckt nicht nur die Zeit des Gesprächs, sondern auch diesen unternehmerischen Aufwand.




4. Keine flächendeckende Kassenleistung


Anders als viele medizinische Leistungen wird die Arbeit von IBCLCs in Deutschland (noch) nicht flächendeckend von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Manche Kassen erstatten auf Anfrage einen Teil der Kosten – ein Nachfragen lohnt sich. Dennoch bedeutet das für viele Stillberaterinnen: Sie müssen ihre Leistungen direkt abrechnen.


5. Eine Investition in Gesundheit und Beziehung


Stillen kann nachweislich die Gesundheit von Mutter und Kind fördern – körperlich und emotional. Frühzeitige, professionelle Hilfe kann Stillprobleme lösen, Schmerzen vermeiden, Abstillen verhindern oder erleichtern – und das emotionale Wohlbefinden stärken. In diesem Sinne ist eine Stillberatung keine kurzfristige Ausgabe, sondern eine nachhaltige Investition.



Fazit:

Stillberatung durch eine IBCLC ist eine hochqualifizierte, professionelle Dienstleistung. Sie kostet Geld – ja. Aber sie bietet auch einen unschätzbaren Wert: Fachwissen, Zeit, Verständnis, individuelle Begleitung und Unterstützung in einer sensiblen Lebensphase. Und das verdient Anerkennung – auch finanziell.

 
 
 

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